Kann das gutgehen?: Die geteilte Rosemarie

Als Frankfurter Umwelt-Dezernentin soll bei der Müll-Entsorgung sparenAls FES-Aufsichtsrat soll sie bei dem Müll-Entsorger für volle Kassen sorgen

Von: Von OLAF SCHIEL und STEFAN SCHLAGENHAUFER

Frankfurt – Will man den Sumpf austrocknen, sollte man nicht die Frösche fragen. Genau das geschieht beim Skandal um überhöhte Müll-Gebühren.

Denn Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (57, Grüne), die als Bürger-Vertreter mit der FES eigentlich um jeden Gebühren-Euro feilschen sollte, thront auch auf dem FES-Aufsichtsratsvorsitz.

Der Posten verpflichtet sie auf das Unternehmenswohl – und das liegt darin, bei Verhandlungen mit der Stadt möglichst viel für die FES rauszuholen.

Noch was: Heilig sitzt auch im Aufsichtsrat der Rhein-Main Abfall GmbH (Zusammenschluss regionaler Entsorger).

DIE DOPPELTE, DIE GETEILTE ROSEMARIE – WAS SOLL DAS?

Fakt ist: Dass ausgerechnet die Umweltdezernentin dem FES-Aufsichtsrat vorsitzt, ist ungewöhnlich. Zuvor galt die ungeschriebene Regel: Ein anderer Ressort-Chef springt ein.

Für Freie-Wähler-Mann Hans-Günter Müller (66) ein klarer Interessenkonflikt – zu Lasten der Bürger, die laut Landesrechnungshof allein beim Restmüll 50 % drauf zahlen.

Bitter für Heilig: Selbst die Magistrats-Kollegen wollen ihr keinen Persilschein ausstellen. Müllers Nachfrage, ob ein unzulässiger Interessenkonflikt vorliege, beantwortete Kämmerer Uwe Becker (44, CDU) ausweichend, fügte hinzu: Bei „einem konkreten Fall“ müsse Heilig „dies dem Aufsichtsrat gegenüber“ offenlegen.

Heilig selbst verschanzt sich hinter Peter Feldmann (55, SPD)!

Sie habe „sich nicht selber zur Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt.“ Der OB tat's per „Verfügung“.

Mehr aktuelle News aus Frankfurt und Umgebung lesen Sie hier auf frankfurt.bild.de

PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD FRANKFURT!

Und folgen Sie uns auch auf Twitter!

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!